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Ausgeliefert III

Meine bisherigen „Ausgeliefert“-Blogposts sind auf Twitter und Facebook auf so aufmerksame Resonanz gestoßen, dass ich gerne noch den dritten Teil hinterher liefere. Denn es ist – aus Unternehmenssicht – m.E. wirklich ein Trauerspiel, was hier in meinem Fall passiert und halt eben auch nicht passiert. Ich knüpfe also an Ausgeliefert II an, wo wir Montag, den 7. September, schrieben, der Termin ausfiel, weil ich angeblich nicht erreichbar war, und ein neuer Termin für Freitag, 11. September, 12 – 16 Uhr, anberaumt wurde.

Ihr kennt mich ja: Ich bin eigentlich sehr zuverlässig und so handhabte ich es auch wieder an besagtem Freitag:

… und wartete geduldig, wartete geduldig, wartete geduldig, wartete geduldig, …

Derweil habe ich Zeit Protokoll zu führen:

Das „Übersehen“ wäre übrigens gar nicht möglich gewesen, denn die zu mähende Rasenfläche liegt direkt am Sackgassenweg. 😉

Und es kam natürlich, wie es kommen musste: Der Techniker erschien NICHT. Als ich den Rasen fertig gemäht hatte rief ich um 16.04 Uhr – ha, wie gut, dass sowas auf die Minute genau in den Protokollen drin steht! – wieder bei NetAachen an. Nach der ein oder anderen Warteschleife bekam ich einen Kundenberater zugewiesen. Nach Schilderung der Sachlage und einem Blick in die EDV-Systeme sagte er mir, dass der für heute (also Freitag) geplante Techniker-Einsatz seitens der Telekom auf den Montag verschoben wurde und ich darüber informiert worden sei. Ersteres mag ja sein, interessiert mich aber ehrlich gesagt nicht die Bohne, wenn der Termin nicht mit dem Kunden abgesprochen wird. Und zweitens ist bei mir weder eine SMS noch eine E-Mail zu dieser Terminverschiebung eingetroffen, bei der ich dann direkt telefonisch mein Veto eingelegt hätte. Denn am Montag hätte ich aus dienstlichen Gründen nicht gekonnt. Die gesamte Woche über hätte ich mir kurz vor der Hauptkampagnenzeit meines Arbeitgebers nicht noch einmal einen oder mehrere halbe Tage frei nehmen können, zumal ich für Mittwoch und Freitag jeweils eine Dienstreise nach Köln geplant hatte. Die Dienstreise zur DMEXCO am Mittwoch ließ ich jetzt schon wegen meiner rappelvollen dienstlichen Mailbox ausfallen.

An diesem Punkt hatten NetAachen und Telekom den Bogen also überspannt. Definitiv.

Ich beschloss, meinen Vertrag bei NetAachen „außerordentlich fristlos“ zu kündigen. Das sagte ich auch dem Kundenberater, der dies aber wohl nicht ernst nahm. Denn: Am Montag wurde ich per E-Mail informiert, dass mich der Techniker nicht angetroffen habe. Oh, Wunder! Hatte ich das dem Kundenberater nicht gesagt, dass ich da nicht kann?

Am 15. September wieder eine E-Mail: Der Techniker konnte mich nicht antreffen und die Ankündigung, dass der Termin auf den 18. September verschoben wurde. Wurde ich gefragt? Nein. Am 16. September schon wieder eine E-Mail: Dieses Mal wurde der Termin ohne jegliche Rücksprache auf heute, 23. September, verschoben. Ich bin sprachlos, aber sowas von. Eine Terminverschiebung nach der anderen ohne jegliche vorherige Rückfrage. Meinen die wirklich, sie könnten so mit Kunden umgehen? Wie lange soll das noch so gehen? Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag?

Ich jedenfalls sah diesem Treiben nun nicht mehr länger tatenlos zu und formulierte die „außerordentliche fristlose Kündigung“, die ich am Donnerstag, 17. September, per Einschreiben mit Rückschein an den Geschäftsführer der NetAachen GmbH persönlich abschickte – natürlich inkl. der Rücknahme der SEPA-Einzugserlaubnis sowie einer Begründung und Verweis auf meinen ersten Blogbeitrag zum Thema. Den Einschreiben-Rückschein erhielt ich am Samstag, 19. September, von der Post zugestellt; die Kündigung ist also angekommen.

Damit ist das Ding für mich durch – zumal ich heute, am Mi., 23. September, die SEPA-Lastschrift für den September-Beitrag stornierte.

Nichtsdestotrotz erhielt ich heute wieder eine automatisierte E-Mail von NetAachen, ich möge mich doch bitte „für einen neuen Schalttermin [meines] Anschlusses“ melden. Das ist nach meiner Kündigung hinfällig, zumal ich bereits mit einem anderen Dienstleister vertraglich einig wurde. Aber davon erzähle ich Euch dann in den kommenden Tagen. 😉

P.S.: „Ausgeliefert“ war ich dem undurchschaubaren NetAachen/Telekom-Konglomerat vier Wochen lang. Für einen beruflichen Onliner, der hin und wieder Homeoffice macht und auch in seiner Freizeit einen Großteil seiner Kommunikation online betreibt, ein unhaltbarer Zustand. Mit den heutigen Arbeitsweisen von NetAachen/Telekom wird das NIE etwas mit einer digitalen Gesellschaft in Deutschland. Willkommen in #Neuland.

Von Ralf Simon

... arbeitet beim katholischen Hilfswerk 'missio', ist Social-Media-affin, reist gerne mit der Bahn und ist viel rund um Aachen mit dem Fahrrad unterwegs. Zudem schlägt sein musikalisches Herz für die Kölner Band NiedeckensBAP.

Eine Antwort auf „Ausgeliefert III“

Wenn die Hinweis-E-Mails nicht aufhören, würde ich so eine Pauschal-E-Mail (gibt Vorlagen im Netz) zum Verweis auf Unterlassung der Zusendung unerwünschter Werbung verfassen. Kommt dann wieder so eine E-Mail, kann der Anwalt diese Verein abmahnen.

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