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Mein Rückblick auf einen inspirierenden ersten Tag in Berlin

re:publica 2025: Um kurz nach halb Zehn ist es noch relativ ruhig.

Am gestrigen 26. Mai 2025 startete die re:publica in Berlin mit dem Slogan „Generation XYZ“. Sie bringt erneut die digitale Gesellschaft Europas zusammen. Die Veranstalter setzen in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf den generationenübergreifenden Austausch: Es geht darum, Räume für Dialog und Diskurs zu schaffen, in denen sich unterschiedliche Generationen begegnen und gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen der digitalen Zeitenwende diskutieren können.

Ein gelungener Start in den Tag

Offizielle Beschreibung: „Opening

mit: Markus Beckedahl, Johnny Haeusler, Andreas Gebhard, Tanja Haeusler

Juhuu! 🎉 Hallo und willkommen zur re:publica in 2025 – wir gehen rein! 🚀

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel war es gestern also endlich so weit: Die re:publica 2025 öffnete ihre Tore. Um 10:30 Uhr begann die offizielle Eröffnung, die Ihr Euch hier auf YouTube anschauen könnt (22 Minuten):

Die beiden Mit-Gründer der re:publica, Johnny Häusler und Markus Beckedahl, stellten in eindringlichen Worten den aktuellen Stand der Digital- und Gesellschaftspolitik in den Mittelpunkt ihrer kurzen Statements:

Johnny Häusler: "Wir treffen uns hier, um klar zu machen, dass wir Entscheidungen nicht widerspruchslos den Autokraten, Technokraten, Milliardären und Plattformbetreibern dieser Welt überlassen. Wir wollen die Zukunft mitbestimmen."
Johnny Häusler: „Wir treffen uns hier, um klar zu machen, dass wir Entscheidungen nicht widerspruchslos den Autokraten, Technokraten, Milliardären und Plattformbetreibern dieser Welt überlassen. Wir wollen die Zukunft mitbestimmen.“ | Screenshot: re:publica

Der digitale Faschismus ist keine Dystopie mehr – er wird real.

Markus hat sein Statement „Die Welt steht in Flammen und wir müssen sie löschen“ im Volltext veröffentlicht.

Es steht auch hier als Video zur Verfügung (5 Minuten):


Volles Programm, volle Auswahl

Mein Tagesplan war prall gefüllt: Im Timetable-Planner der -App hatte ich zeitweise bis zu fünf Sessions gleichzeitig auf meiner Favoritenliste. Natürlich ist es unmöglich, alles mitzunehmen – aber es lohnt sich, Alternativen parat zu haben. So kann ich flexibel reagieren, falls ein Raum überfüllt ist oder eine Session nicht den Erwartungen entspricht. Der Wechsel zwischen den Locations klappt dann schnell ohne zusätzlichen Zeitverlust. Abschließend sah mein gestriges Tagesprogramm dann so aus:

Die Inhalte jeder besuchten Session zu beschreiben, bedarf etwas mehr Zeit. Aber schaut Euch doch gerne auf meinem Mastodon-Account um: Da habe das eine oder andere verewigt.


Zwischen Kirche und Kurve: Wie Fußball religiöse Rituale neu interpretiert

Offizielle Beschreibung: „Churchaissance – Neue Kirchen ohne Gott verändern die Welt“

mit: Thomas Knüwer , Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach

Digitale Vernetzung erzeugt neue Kirchen und neue Gottesdienste – zum Guten wie zum Schlechten für die Gesellschaft. Ein studierter Theologe und ein bekennender Atheist nehmen euch mit auf Expediation in diese neue Welt – von Taylor Swift über Preußen Münster und Crypto-Bros bis zu Donald Trump.

Erwähnenswert finde ich auf jeden Fall hier den Vortrag von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach (ev. Theologe) und Thomas Knuewer (Atheist) mit dem Titel: „Churchaissance – Neue Kirchen ohne Gott verändern die Welt“.

Churchaissance - Neue Kirchen ohne Gott verändern die Welt
Churchaissance – Neue Kirchen ohne Gott verändern die Welt

Ich fand den Vortrag der beiden über religionsähnliches Verhalten beim Fußball – dafür sorgte der SC-Preußen-Münster-Fan Thomas: „Ich bin Atheist. Meine Religion ist der SCP.“ – sehr kurzweilig und aufschlussreich. Wolfgang ordnete das Verhalten von Fußballfans in den theologischen Kontext ein.

Vor einigen Jahren (2017) hatte ich das Thema ebenfalls schon aufbereitet: Unter dem Titel „Liturgie & LaOla – Feierformen im säkularen Kontext“ hielt ich den Vortrag vor Priestern im Bistum Aachen, den Ihr hier in meinem Blog lesen könnt.


Technik-Tipps und kleine Herausforderungen

Auf allen Bühnen, in Räumen und Vortragsecken wird eine Audio-Übertragung per App („LiveVoice“) und Kopfhörer angeboten. Allerdings war das W-LAN häufig überlastet, was zu Aussetzern oder sogar kompletten Abbrüchen führte. Mein Lifehack: Das W-LAN am Handy ausschalten und stattdessen das mobile Datenvolumen nutzen – so klappt’s mit dem Livestream. Im Atrium 2 habe ich mich direkt in die erste Reihe gesetzt, was den Vorteil hatte, die Vortragenden auch ohne Technikprobleme gut zu verstehen.

Unterschiedliche Bühnen, unterschiedliche Atmosphäre

Die Stages 1 und 2 sind so gut abgeschirmt, dass kaum Geräusche von außen eindringen (auf den Stages 3 bis 7 habe ich bislang noch keine Sessions gesehen). Dank der hervorragend abgestimmten Soundanlage kann man hier den Vorträgen ganz entspannt und ohne Kopfhörer folgen.


Persönliche Begegnungen und unterhaltsame Formate

Offizielle Beschreibung: „Das große Social Media-Duell – Die Haken dran-Internet-Gameshow!“

mit: Gavin Karlmeier, Dennis Horn, Nicole Diekmann

2 Teams, „wir haben 100 Leute gefragt“ – Wir spielen die große Social Media-Gameshow!
Die Social Media-Welt ist eine Fundgrube für ungeschickte, ignorante oder einfach absurde Gedanken. Aber wer erinnert sich 2025 noch an Peach oder Clubhouse? Und braucht noch jemand einen Bluesky-Invitecode?

Kurz vor der letzten Session, der -Internet-Gameshow, hatte ich die Gelegenheit, mit Gavin Karlmeier (l.), dem Macher des von mir regelmäßig gehörten -Podcasts, ein paar Worte zu wechseln.

Die anschließende Show war im Stil von „Familienduell“ gestaltet und sorgte für viele Lacher. Nicole Diekmann (m.) und Dennis Horn (r.) führten ihre beiden Team mit viel Charme und Witz an – sie sind übrigens regelmäßige Gäste im Podcast.

Die Videoaufzeichnung:


Fazit: Ein Tag voller Eindrücke

Nach knapp zehn Stunden auf dem Gelände der STATION am Gleisdreieck ist der Kopf jetzt randvoll mit neuen Eindrücken, Ideen und Begegnungen. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag und bin gespannt, welche Highlights die re:publica 2025 morgen und übermorgen noch bereithält.

Bleibt dran!

Von Ralf Simon

... arbeitet beim katholischen Hilfswerk 'missio', ist Social-Media-affin, reist gerne mit der Bahn und ist viel rund um Aachen mit dem Fahrrad unterwegs. Zudem schlägt sein musikalisches Herz für die Kölner Band NiedeckensBAP.

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