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Ausgeliefert I

Neulich bin ich umgezogen. Raus aus einer 3-Zimmer-Wohnung in der City, rein in eine Doppelhaushälfte in der Soers. Alles lief glatt mit Wohnungssuche und Mietvertrag, mit Umzug, Ummeldung im Bürgerbüro (einen neuen Personalausweis habe ich bei der Gelegenheit auch schnell noch beantragt) und Adressänderungen bei allen möglichen Unternehmen, mit denen man so in Geschäftsverbindung steht. Auch die Übergabe der alten Wohnung funktionierte einwandfrei; der Vermieter erließ mir auch eine Monatsmiete, da ein Nachmieter quasi direkt auf der Matte stand. Und der Post-Nachsendeantrag funktioniert. Soweit null Probleme, alles wunderbar!

Alles? Nein, natürlich nicht, EIN dicker Haken muss so ein Umzug ja haben! Und davon erzähle ich Euch jetzt hier: Denn obwohl ich nur EINEN Vertrag mit EINEM Telekommunikationsanbieter habe, so hängen doch ZWEI Unternehmen in dieser Geschichte mit drin. Nämlich NetAachen als mein Vertragspartner für Festnetz und DSL sowie die Deutsche Telekom, die für den Telefonanschluss selbst, die sog. „letzte Meile“ zuständig ist.

Nachdem ich im NetAachen-CityStore meinen Umzug kundtat, wurde mein alter, laufender Vertrag auf die neue Adresse umgeschrieben und ein Festnetz-Installationstermin für Donnerstag, 27. August, vereinbart. In der Zeit von 8 bis 12 Uhr sollte ich „unbedingt vor Ort“ sein, wie es in der Bestätigungs-E-Mail hieß. Na gut, erstmal kein Problem – dann muss ich mir halt „nur“ einen halben Tag frei nehmen und zu Hause bleiben. Da ja nach so einem Umzug noch genügend im Haus zu tun ist, machte ich mich also ab 7.30 Uhr an die Arbeit. Immer mit dem Ohr quasi an der Haustürklingel, bewegte ich mich zwischen Küche, Wohn-, Schlafzimmer, Büro und Flur. Sogar das Radio ließ ich aus, damit ich bloß die Klingel höre!

Der Vormittag verstrich Minute um Minute, Stunde um Stunde. Ab 11 Uhr wurde ich so langsam nervös. Schafft das der Telekom-Techniker noch? … 11.55 Uhr, 11.56 Uhr, 11.57 Uhr, 11.58 Uhr, 11.59 Uhr, 12.00 Uhr. Das war’s dann wohl für heute! Ich hatte schon ab 11.45 Uhr meine sieben Sachen gepackt, um mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, was ich dann auch um 12.15 Uhr tat. Der NetAachen-CityStore liegt ja quasi auf dem Weg zur Arbeit, also bin ich da noch rein und habe meine Erfahrung mitgeteilt. Der Kundenberater dort sagte mir, dass er erst ab ca. 16 Uhr sehen könne, was der Techniker eingetragen habe. Das muss ich erst einmal so hinnehmen. Sauer war ich trotzdem, dass der Termin einfach so verstrichen war. Also zweiter Versuch: Dieser wurde dann für Montag, 7. September, 12 bis 16 Uhr vereinbart.

Auf der Arbeit angekommen, bin ich zuerst in die Cafeteria zum Mittagessen. Dann einstempeln und ab ins Büro meinen Job machen – im Endeffekt für Menschen in Not, in Afrika, Asien und Ozeanien. Wenn ich mir das vor Augen halte, dann weiß ich: Ich jammere auf einem hohen Niveau.

Trotzdem hätte ich gerne den Telefon-Anschluss für die private Kommunikation und die DSL-Leitung für mein W-LAN, denn Web, Facebook und Twitter nutze ich in meiner Freizeit natürlich auch für dienstliche Zwecke. Da verschwimmt einiges – das tut es im Büro aber auch, wo ich alle Internet-Services im Prinzip auch privat nutze(n kann).

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich sitze also im Büro und mache mir gegen 16 Uhr einen Kaffee. Während ich an der Tasse nippe und weiter arbeite, meldet mir mein Smartphone den Eingang einer E-Mail. Ein Blick verrät mit: NetAachen ist der Absender, da muss ich also mal in die Mail reinschauen. Mit Eingangsuhrzeit 16.10 Uhr steht in der Mail: „Der beauftragte Techniker hat Sie heute zur Schaltung Ihres Telefonanschlusses nicht angetroffen.“ Soll ich jetzt lachen oder weinen? Na ja, der zweite Termin ist ja gemacht – warte ich also den ab.

Derweil vergehen also weitere 11 (elf!!) Tage, in denen ich in meiner Freizeit – und dies vor allem zu Hause – nur per Datennetz mobil online sein kann. Denn ein anderer, früherer Termin, den mir NetAachen angeboten hatte, war mir wegen einer Dienstreise am 3./4. September nicht möglich. Dabei hätte ich am 31. August sowie 1. und 2. September sogar ganztägig gekonnt – da hatte ich nämlich Urlaub! Soll mal keiner sagen, ich hätte nicht auch konstruktiv Terminvorschläge gemacht!

Ich verspreche Euch jetzt schon: Es bleibt spannend. Fortsetzung folgt!

P.S.: Warum dieser Blogbeitrag nicht schon früher erschienen ist? Zu Hause habe ich ja immer noch kein DSL und den Text in’s Smartphone tippen (und dann per WordPress-App hochladen) ist mir zu aufwändig. Also muss ich warten, bis ich das auf der Arbeit in der Mittagspause tun kann.

Von Ralf Simon

... arbeitet beim katholischen Hilfswerk 'missio', ist Social-Media-affin, reist gerne mit der Bahn und ist viel rund um Aachen mit dem Fahrrad unterwegs. Zudem schlägt sein musikalisches Herz für die Kölner Band NiedeckensBAP.

3 Antworten auf „Ausgeliefert I“

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