Vor fast genau einem viertel Jahr fand am 31. Januar im Haus missio in Aachen das „Non-Profit Camp“ statt. Zeit also, auch aus meiner Sicht als Mitorganisator einmal zurück zu schauen.
Um es vorweg zu nehmen: Die Veranstaltung verlief sehr erfolgreich und stieß bei den knapp 100 Teilnehmer/-innen auf sehr positive Resonanz.
Das Veranstaltungsformat „Barcamp“ ist im deutschsprachigen Raum seit etwa 2006 bekannt. Viele Barcamps haben bereits weltweit zu unterschiedlichen Themen stattfunden. Aber noch nie hat sich ein Barcamp in Deutschland explizit den Anliegen von gemeinnützigen Organisationen gewidmet. Gemeinsam mit fünf weiteren Organisationen und Unternehmen aus Aachen – Bistum Aachen, KJG Aachen, Bundesverband IT-Mittelstand e.V. sowie den beiden Internet-Agenturen Social Media Aachen und Westwerk – konnte ich gemeinsam mit missio somit einen beachtlichen Meilenstein setzen.
Worum ging es bei diesem „Non-Profit Camp“ eigentlich?
Moderne Kommunikationstechnologien, Online-Plattformen und soziale Netzwerke eröffnen Non-Profits neue Perspektiven. Ob im Fundraising, Marketing oder Management – durch die zunehmende Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur wandeln sich die Anforderungen an Vereine, Verbände und gemeinnützige Einrichtungen. Die Zeit ist reif, um Gestaltungsspielräume auszuloten, Informations- und Kommunikationsstrategien zu reflektieren und sich über neue Trends auszutauschen.
Mein Arbeitgeber missio hat gerne seine Räumlichkeiten geöffnet und die Gastgeber-Rolle übernommen. So schrieb bereits missio-Präsident Prälat Dr. Klaus Krämer im November 2014 auf dem Blog des Non-Profit Camps:
(Foto Krämer) „Neue Wege zu gehen, Neues auszuprobieren, finde ich sehr spannend, denn es eröffnet neue Horizonte. Und das ist für die Weiterentwicklung von NGOs sehr wichtig. Auch wir hier bei missio müssen uns immer wieder den veränderten Rahmenbedingungen durch gesellschaftliche und technologische Entwicklungen stellen. Diesen Wandel gemeinsam mit anderen NGOs – egal ob lokal oder national verortet – zu diskutieren und gegenseitig von Erfahrungen zu partizipieren, ist eine hochspannende Sache. Einem solchen Prozess mit dem Non-Profit Camp die Initialzündung zu geben – da macht missio gerne mit!“
Das Ziel des ersten Non-Profit Camps war es, ehrenamtliche und hauptamtliche Fachleute aus den unterschiedlichen Bereichen des gemeinnützigen Sektors „an einen Tisch zu bekommen“. Die Konferenz im „Barcamp“-Format, bei dem die Teilnehmenden selber Ideen und Projekte vorstellen und miteinander diskutieren, sollte zudem zur überregionalen Vernetzung beitragen. Die im Rahmen der Konferenz entstandenen Ideen und Netzwerke zeigen, dass der Non-Profit-Bereich – gerade durch die digitale Medienwelt – zukunftsfähig ist.
Dies verdeutlichten auch die Gastredner Gerald Labitzke (Bertelsmann Stiftung), Oliver Weyer (betterplace.org), Jens Ferner (Rechtsanwalt für IT-Recht) sowie Andrea Nickisch und Benedict Offermanns (Lohringair), die die Chancen und Perspektiven der Verknüpfung von Non-Profit-Engagement vor Ort mit der digitalen Medienwelt aufzeigten.
15 weitere Sessions á 45 Minuten bereicherten das Programm, das Themen von Online-Petitionen, Barcamp-Tools, Ehrenamt 3.0 bis hin zu Social Media für Non-Profits aufgriff. Damit alle Sessions angeboten werden konnten, wurde kurzfristig noch das „Herzstück“ des missio-Gebäudes, das „Oktogon“, hinzugezogen:
Somit war reichlich Zeit und Platz geboten, um Fragen zu diskutieren und zu netzwerken. Letzteres gelang sehr allem in der Cafeteria, in der die Tweets aus den Vorträgen gebündelt auf einer Twitterwall erschienen. Überhaupt lebte das Non-Profit Camp davon, Wissen auf unterschiedliche Art und Weise zu teilen. Dieses wurde dann auf Blogs und Social Media-Kanälen dann auch fleißig getan:
- Guglielmo Menon: Nachdenken über Sinnstiftung, Rollenwelten und Führungskultur im Umgang mit dem Ehrenamt
- Hannah Scharlau: Ehrenamt 3.0 und die Generation Y
- Anna Carla Kugelmeier: Non-Profit-Camp in Aachen: Eine Reise wert!
- Georg Staebner: 10 Tipps zur erfolgreichen Barcamp Session
- Social Media Aachen: Das war das Non-Profit Camp 2015 in Aachen
- flowcalize: Rückblick auf das Non-Profit Camp 2015
Die große Menge an Tweets sind in verschiedenen Storify-Boards zusammengefasst:
- Donnerstag und Freitag: Vorbereitung
- Samstag (Teil 1): Anmeldung, Frühstück, Begrüßung und Sessionplanung
- Samstag (Teil 2): Zwei Slots á 3 Sessions, Mittagessen und weitere Beobachtungen
- Samstag (Teil 3): …
Und auch zu der von den Teilnehmer/-innen erfolgte Resonanz gibt es ein eigenes Storify.
Einen Tweet möchte ich an dieser Stelle ganz besonders hervorheben, ist mir als missio-Mitarbeiter doch Lob und Ansporn zugleich:
Und vielen Dank an @missio_de für eine der schönsten Locations, die ich bisher gesehen habe #NPCamp
— Volker Göbbels (@VolkerGoebbels) 31. Januar 2015
Und auch auf Facebook gab es viele Postings zum Non-Profit Camp. Davon erzählt Euch diese Timeline hier.
Weitere Informationen zum Non-Profit Camp findet Ihr auch hier:
Bedanken möchte ich mich neben den zahlreichen Teilnehmer/-innen vor allem bei den Sponsoren, die das Non Profit-Camp mit Ihrer Unterstützung erst möglich gemacht haben: citylogistik Aachen (clac), Domkapitel des Bistum Aachen, edudip, Gabys Grüner Garten, Internationales Zeitungsmuseum (IZM), KJG Aachen, missio Aachen, notebooks4Kirche, Social Media Aachen, Weltladen Aachen, Westwerk.
Last but not least: Im Mai treffen sich die Organisator/-innen zur Auswertung des Non Profit-Camps und beraten dann auch über eine zweite Auflage. Seid gespannt!
Fotos: © Angelika Kamlage, Christian Schnaubelt, Ralf Simon