Seit gestern geistert es durch die Medienlandschaft: Das Internationale Olympische Komittee (IOC) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben in einem ausführlichen Papier (PDF) klargestellt, dass sie die Vermarktungsrechte von Begrifflichkeiten wie #Sommer, #Rio2016 und anderen Hashtags (!!) für sich beanspruchen. Hashtags!!
Das erregte natürlich weite Teile der Social-Media-Szene, den einen oder die andere PolitikerIn, wie z.B. Malte Spitz von Bündnis 90/Die Grünen,
Hashtag-Zensur zu #Rio2016 Begriffe wie Spiele und Sommer sind auch wie Retweets verboten https://t.co/Rvkjk47l6d pic.twitter.com/t1RETnaU8B
— Malte Spitz (@maltespitz) July 28, 2016
und auch mich:
https://twitter.com/rasibo/status/758725869724655616
Jetzt habe ich mal schnell recherchiert: Der Hashtag #Rio2016 wurde erstmals am 25. Januar 2008 auf Twitter verwendet:
https://twitter.com/riotemporada/status/640545352
Ich finde, dass sich IOC und DSOB zurücknehmen und vom hohen Ross heruntersteigen sollten. Schließlich handelt es sich bei den Olympischen Spielen um ein gesellschaftliches Ereignis, das alle vier Jahre wiederkehrt und breites öffentliches Interesse widerfährt. Da sollte ein Engagement vieler Millionen Menschen und Unternehmen, die mit den Hashtags twittern, eher unterstützt als verboten werden.
3 Antworten auf „IOC und DOSB und der Hashtag #Rio2016“
Ok, Michael Vesper, DOSB-Generalsekretär, stellt heute in einem Tweet klar:
»Hashtags wie #Rio2016 und #WirfuerD dürfen ohne kommerzielle Absichten von Athletinnen und Athleten sowie Privatpersonen jederzeit verwendet werden.«
Quelle: https://twitter.com/DOSB/status/760468668455190528
Wurde denn eigentlich schon geklärt, ob Hashtags überhaupt mit irgendwelchen Urheber- oder Nutzungsrechten belegt werden können?
Ich finde diesen ganzen Vorgang ungeheuerlich lächerlich.
Hier berufen sich IOC/DOSB wohl auf eingetragene Markennamen. Sollte ich auch mal tun und „rasibo“ eintragen lassen.