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InterRail vor dreißig (!!) Jahren

Ja, InterRail, dieses Bahnfahren in Europa mit nur einem Fahrschein zu einem Pauschalpreis – das gibt es nicht nur heute in unterschiedlichen Varianten mit Länderregionen und für verschiedene Altersklassen, sondern folglich auch in verschiedenen Preislagen. Damals, vor dreißig Jahren, anno 1989, gab es aber nur ein einziges InterRail-Ticket: Einmal Europa pauschal für junge Menschen bis zum vollendeten 27 Lebensjahr.

Ich hatte dreimal das Vergnügen, mit dem InterRail-Ticket Europa entdecken zu dürfen: 1989, 1990 und 1991.

Und da mir heute Morgen einfiel, dass ich jetzt gerade zu dieser Zeit vor dreißig Jahren durch Frankreich tourte, dachte ich mir: Da könnte ich doch mein altes Tagebuch von 1989 rausholen und es digitalisieren. Nach einer kurzen Umfrage auf Twitter …

https://twitter.com/rasibo/status/1150998251144994816

… ist es nun fix! Ihr wollt es, dann bekommt Ihr es auch. 😊

In den kommenden Tagen erscheinen also die Tagebucheinträge hier im Blog – unter dem genauen Datum des jeweiligen Reisetages. Damit Ihr nicht jedes Mal weit zurückblättern müsst, gibt es hier Stück für Stück die Links zu den Blogeinträgen.

Anlass dieses InterRail-Urlaubes in Frankreich war das große Treffen der französischen Landjugend MRJC, zu dem ich damals als KLJB-Diözesanvorsitzender im Erzbistum Köln mit vielen anderen KLJB’ler*innen eingeladen war.

InterRail 1989 durch Frankreich
InterRail 1989 durch Frankreich

Na dann, viel Spaß beim Eintauchen in alte InterRail-Zeiten, in denen es selbstredend noch keine Digitalkameras gab! 😉

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Politik

#brexit – „Protestwahl“ ist nie eine Lösung

Unglaublich! Da wurde monatelang gehetzt, gelogen und eine ganze Generation junger Menschen in Großbritannien um ihre Zukunft betrogen. Offene Ausländerfeindlichkeit und Rassismus scheinen auf der Insel wieder hoffähig zu sein. Und dann treten die #brexit-Befürworter der Reihe nach ab, sobald es darum geht, Verantwortung zu übernehmen – Verantwortung zur Steuerung eines von Ihnen selbst gewünschten, ja geforderten Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union.

Zuerst hat Boris Johnson vor ein paar Tagen das Handtuch geworfen:

Und nun sucht Nigel Farage als Vorsitzender der europafeindlichen UKIP das Weite. Er wolle „sein Leben wieder zurück haben“. Unglaublich, weil … siehe oben!

Und es stellt sich nun mehr und mehr die Frage, ob der #brexit nun wirklich kommt oder nicht. Die Verunsicherung in Großbritannien, in ganz Europa ist spürbar. Gut ist das bestimmt nicht. Weder für uns EU-Europäer, noch für die Briten.

Daher ein Tipp von mir für uns alle hier: „Protestwahl“ ist nie eine Lösung und geht viel zu oft nach  hinten los.

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Politik

Europa adé? Nicht für mich!

#Brexit.

War da was in meinem Leben? Da war was. Da ist was!

Denn ich fühle mich als Rheinländer, Europäer, als Weltbürger. Und das aus gutem Grund. Denn was habe ich in diesem schönen Europa nicht alles erlebt!

Mein erster längerer Auslandsaufenthalt war gemeinsam mit Eltern und Geschwistern 1974 an der niederländischen Nordseeküste. Später fuhren wir auch nach Österreich. Mit dem Jugendverband war ich ein paar Mal in der Schweiz. Die Abi-Abschlussfahrt ging nach Rom. Auch die Plattbodenschiffe auf dem Ijsselmeer ziehen mich seit 1988 immer wieder in ihren Bann.

Auf zwei Interrail-Trips habe ich in Frankreich, Italien, Griechenland viele Gleichgesinnte getroffen, Japaner, Südafrikaner, Deutsche, Griechen, Schweden, Franzosen, Italiener und – ja! – auch Engländer kennen gelernt. Wir haben in Jugendherbergen, auf Campinplätzen und auf Fährendecks diskutiert, gesungen, getanzt und lecker gegessen und getrunken. Und an eins – das muss ich jetzt hier näher beschreiben – erinnere ich mich ganz besonders: In der Jugendherberge im südfranzösischen Arles traf ich im Sommer 1989 auf zwei Südkoreaner. Die „german reunification“ zeichnete sich ab und die beiden Asiaten waren fasziniert von dieser Idee, dass eine friedliche Revolution die Zusammenführung zweier getrennter Staaten, die eigentlich zusammengehören, initiieren kann. Drei Tage verbrachten wir gemeinsam in Arles: ich musste jeden Tag eine deutsche Tageszeitung kaufen, um den beiden den aktuellen gesellschaftlichen und auch politischen Stand der nahenden Wiedervereinigung in Deutschland zu erläutern. Faszinierend!

Vor dem Europarat in Straßburg (30. März 2001)
Vor dem Europarat in Straßburg (30. März 2001)

Ich engagierte mich mich in der katholischen Jugendverbandsarbeit – nicht nur in Deutschland sondern auch auf europäischer Ebene und habe dabei mit vielen Landjugendlichen von Rumänien bis Portugal, von den Niederlanden bis Italien an einer gemeinsamen europäischen Perspektive gearbeitet. Das durfte ich dann als Mitglied des jugendpolitischen „Advisory Council“ beim Europarat (in Straßburg (Foto) und Budapest) ehrenamtlich noch ein Stück intensiver betreiben. Innerhalb der europäischen Landjugend habe ich an drei Europaversammlungen in Barcelona, Porto und Brügge teilgenommen.

Ich war ein paar mal zum Wanderurlaub in der Schweiz und habe in Norwegen und Österreich auf Langlaufskiern gestanden. Mit Kumpels habe ich in so schönen Städten wie Barcelona, Prag, Paris, Riga oder Dublin abgefeiert. Ob Ägäis oder Azoren, ob Athen oder Lissabon – Urlaube in Europa bieten für mich immer wieder die Gelegenheit, die gemeinsamen Spuren unserer Vorfahren oder auch die vielfältigen Landschaften unseres Kontinents zu entdecken.

Seit 12 Jahren wohne ich nun in Aachen – gleich „um die Ecke“ liegen die Niederlande und Belgien. Tages- oder Wochenendausflüge – zu Fuß, mit dem Fahrrad, Auto, Bus oder Bahn – sind so normal wie Kurztrips nach Köln oder wie Dienstreisen nach Berlin oder Münster.

Was ich damit sagen will? Ich kann mir ein „Europa der Nationalstaaten“, wie es so mancher nach dem #brexit nun sieht, nicht vorstellen. Ich möchte eine offene, eine freie Europäische Union, in der alle Länder Europas ihren Platz und ihre Zukunft haben. Zum Wohle von uns allen – vor allem der nachfolgenden Generationen.

Denn sicher ist für mich: Der europäischen Einigung verdanken wir hier über 70 Jahre Frieden – das höchste Gut angesichts der jüngsten Geschichte unseres Landes und unseres Kontinents.

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P.S.: Den Aspekt des Weltbürgers habe ich aus aktuellem Anlass ausnahmsweise einmal nicht betrachtet. Da könnte ich auch noch so Manches hinzufügen …

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Politik

Historischer Erfolg mit kleinen Abstrichen

Der EU-Verfassungsentwurf ist unterzeichnet. Einen „historischen Kompromiss“ nennt ihn Bundesaußenminister Joschka Fischer – er mache die Europäische Union handlungsfähig und transparenter. Bei der Außenpolitik bleibt es allerdings beim Prinzip der Einstimmigkeit.

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Unterwegs

InterRail, Tag 5: La Rochelle

18. Juli 2019 | InterRail vor 30 Jahren: Wie es zu diesem „alten“ Blogbeitrag kommt, habe ich hier beschrieben.
Ich lege also unvermittelt mit dem Tagebuch von damals los! Denkt dran: Wir sind in 1989 – die Mauer ist noch nicht gefallen, es gibt noch DM und Französische Francs (FF)!

Die Sonne steht schon am Himmel, als ich aufstehe. Beim Waschen merke ich, dass ich zumindest auf den Schultern einen tierischen Sonnenbrand habe – na denn viel Spaß beim Rucksack tragen!

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Unterwegs

InterRail, Tag 4: La Rochelle

17. Juli 2019 | InterRail vor 30 Jahren: Wie es zu diesem „alten“ Blogbeitrag kommt, habe ich hier beschrieben.
Ich lege also unvermittelt mit dem Tagebuch von damals los! Denkt dran: Wir sind in 1989 – die Mauer ist noch nicht gefallen, es gibt noch DM und Französische Francs (FF)!

Bin bei Sonnenaufgang aufgewacht und kurz danach auch aufgestanden. Im Moment ist es zwar windig, und dadurch angenehm kühl, aber Sonne gibt’s heute wieder wie Sand am Meer. Als Frühstück gibt’s Kaffee, Tomaten in Schinken eingerollt und Schinkenröllchen. Brot habe ich noch kein kaufen können, da gestern nur Imbissstände , Restaurants und Souvenirläden auf hatten.

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Unterwegs

InterRail, Tag 3: Bordeaux – La Rochelle

16. Juli 2019 | InterRail vor 30 Jahren: Wie es zu diesem „alten“ Blogbeitrag kommt, habe ich hier beschrieben.
Ich lege also unvermittelt mit dem Tagebuch von damals los! Denkt dran: Wir sind in 1989 – die Mauer ist noch nicht gefallen, es gibt noch DM und Französische Francs (FF)!

Bin um 7.15 aufgestanden, nach dem Waschen 7.50 – 8.20 Frühstück: 1/2 Baguette in fünf Stücken, ein Stück Butter, ein Töpfchen Marmelade, eine große Tasse Cafe au lait: 15 FF.

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Unterwegs

InterRail, Tag 2: Paris – Bordeaux

15. Juli 2019 | InterRail vor 30 Jahren: Wie es zu diesem „alten“ Blogbeitrag kommt, habe ich hier beschrieben.
Ich lege also unvermittelt nun mit dem Tagebuch von damals los! Denkt dran: Wir sind in 1989 – die Mauer ist noch nicht gefallen, es gibt noch DM und Französische Francs (FF)!

In Rochefort hinter La Rochelle ca. 7.10 Uhr aufgewacht – wolkenlos – Sonne. 25-27-jähriger hat auch bei mir im Abteil geschlafen. 8.30 Saintes, 9.00 Bordeaux.